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Quasimodo

Die Siedlung 'Bernerstrasse', 1959 von den Architekten Sauter & Dirler erstellt, war ein Blockrandbau der Spätmoderne. 252 Wohnungen boten Raum für ArbeiterInnen und Familien mit geringem Einkommen.
Der Abbau der Industrie in den 80er Jahren in den Kreisen 4 und 5, die Verlagerung der Administration von Grosskonzernen aus der Innenstadt nach Altstetten, wirkte sich auch auf das räumlich-soziale Gefüge in der Grünau aus: Der vom Zürcher Gemeinderat beschlossene Abbruch und Neubau wurde 2004 vom Architekturbüro Streich umgesetzt. Die Siedlung mit 152 Wohnungen heisst nun 'Werdwies'.
Zwischen Abbruch und Neubau:
Die Stadt Zürich und das Projekt FUGE stellten die schon verlassenen Wohnungen der alten Siedlung Kunstschaffenden zur Verfügung.
'Nest' und 'Grundriss' entstanden im Kontext der Tatsache, dass die ursprünglichen Mieter nach und nach ausgezogen sind und verweisen zugleich auf das (Neu-)Bauen. Dabei wird das grundlegende Bedürfnis des Menschen nach (Wohn-)Raum thematisiert.

2003
Eglistrasse 31
CH-8004 Zürich ZH
Christine Fueter und Gabi Mojzes (Projekt FUGE)
Projekt FUGE und Liegenschaftsverwaltung der Stadt Zürich
Liegenschaftsverwaltung der Stadt Zürich
Rahel Hegnauer
Rahel Hegnauer
Ortsspezifische Intervention (Siedlung 'Bernerstrasse', Grünau Quartier, Zürich-Altstetten)


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Journale und Magazine:
- Geschäftsbericht 2003, Liegenschaftsverwaltung der Stadt Zürich, S. 5
- Kunstbulletin 07 / 08, 2003, S. 84
- KUNST in Zeiten des Übergangs,  2004 Pro FUGE, S. 8, 9, S. 30 (Kopie der Ausgabe in KULT, Nr. 5716, Mai 2004)
- Stadtblick 9 / 2004 (Fachstelle für Stadtentwicklung der Stadt Zürich), S. 22, 23, 24
- Baustelle, Metamorphosen in der Stadt,  2008 Lars Müller Publishers, S. 112
- The air from other planets,  2014 Lars Müller Publishers und Sean Lully, S. 219

Zeitungen:
- Zürich West, Nr 22, 29.5.2003, S. 5
- Zürichsee-Zeitung, 10.6.2003, S. 11
- Limmattaler Tagblatt, Nr. 131, 10.6.2003, S. 1, S. 22
- NZZ, Nr. 16, 21.1.2004, Zürcher Kultur, S. 54
- Zürich West, Nr. 6, 5.2.2004, S. 8

'Nest' und 'Grundriss' sind ephemere Arbeiten im doppelten Sinn: Sie sind im Zwischenraum von Abbruch und Neubau entstanden und daher kurzlebig. Die zeitliche Begrenztheit und die für die Arbeiten verwendeten Materialien (Holz, Erde) unterstützen und betonen die den Werken innewohnenden Aussagen: Zustände der Vergänglichkeit, der Fragilität und der Besitzlosigkeit.

Kunstwerk(e)

Nest (2003)
Hegnauer Rahel
Installation
Das Nest als imaginärer Rückzugsort.
"Das Nest – wir begreifen es sofort – ist äusserst leicht zerstörbar, und doch löst es in uns eine 'Träumerei' der 'Sicherheit' aus."
(Zitat: Gaston Bachelard 'Die Poetik des Raumes', Frankfurt am Main, 1987, S. 115)*

Als Sinnbild erfordert das Nest keine Interpretation, es ist für alle lesbar. Es verdeutlicht wie kein anderes Bild den Begriff der Behausung. Nicht das Haus, das auf ewig Unverrückbare, sondern das nomadisch Gebaute: Flüchtig, transitorisch, prekär.



* Titel Originalausgabe 'La poétique de l'éspace', Paris, 1957
Zweige (Holz)
Geflochten
ca 3m x 1.70m x 1.80m
Die Dokumentation bestehend aus vergrösserten und aufgezogenen Fotografien, einem kurzen Film und weiteren Unterlagen zum Projekt ist als permanente Leihgabe im Architekturbüro Schneider Eigensatz Architekten (se-architekten.ch) ausgestellt. Es befindet sich genau gegenüber der alten Siedlung, mit Blick auf den Neubau 'Werdwies', an der Bändlistrasse 31, 8064 Zürich.
Die Arbeit ist nach Anmeldung: Tel: 044 271 18 00, jederzeit einsehbar.

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Grundriss, 2-Zimmerwohnung (2003)
Hegnauer Rahel
Installation
Der im Innenhof im Verhältnis 1:1 ausgestochene Grundriss macht die Fläche einer 2-Zimmerwohnung als Negativ sichtbar. Aussen ist Innen – Innen ist Aussen.
Es ist sozusagen ein "Rückbau" der Wohnung auf das Wesentliche: Der Grundriss ist die erste Zeichnung der Architektin oder des Architekten, wenn ein Gebäude neu entworfen wird. Es gibt noch keine Wände und man kann die Räume durchqueren, wo man will. Auch die Grenze zwischen Aussen und Innen scheint noch nicht geklärt und definiert zu sein, denn das Gras wächst auch im Innenraum.
Grasziegel
Ausgestochen, transferiert, ausgelegt
6.15m x 7.15m
Die Dokumentation bestehend aus vergrösserten und aufgezogenen Fotografien ist als permanente Leihgabe im Architekturbüro Schneider Eigensatz Architekten (se-architekten.ch) ausgestellt. Es befindet sich genau gegenüber der alten Siedlung, mit Blick auf den Neubau 'Werdwies', an der Bändlistrasse 31, 8064 Zürich.
Die Arbeit ist nach Anmeldung: Tel 044 271 18 00, jederzeit einsehbar.

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